Achtung ! Update des J&S-UPWFT Aktuelle Info’s HIER

Welcher Hobbyfotograf hat nicht auch schon mal darüber nachgedacht, wie es wohl wäre nach dem Auslösen sein „geschossenes“ Bild gleich auf dem Monitor zu betrachten ohne die Speicherkarte zu entnehmen. Stimmt das Gesamtbild, Helligkeit und Schärfe so wie ich es haben wollte?  Hmm, nix Neues wird sich der ein oder andere denken, so was  macht der Profi mit einem Canon WFT (Wireless File Transmitter) für ca. 900€ und der Amateur kauft sich ein 5m USB Kabel für 5€ bei Ebay und schon geht das. Klar, geht auch ein USB Kabel, aber wer will schon die ganze Zeit mit einem 5m Kabel an der Kamera im Studio oder Draußen rumlaufen und ewig aufpassen müssen das es nicht irgendwo hängen bleibt? Die Lösung kann also nur Funk sein, aber muß das denn auch gleich 900€ kosten ? NEIN!

Zu diesem Thema gibt es in diversen Foren Beiträge und Lösungsansätze, die mich und meinen Kollegen von Spirit-of-Vision nicht zufrieden stellen konnten. Es mußte also eine akzeptable Lösung her, die ich euch nun präsentieren möchte. Den J&S-UPWFT (J&S-Ultimate-Power-Wireless-File-Transmitter) irgendeinen Namen mußten wir dem kleinen Ding ja geben.

Die Grundidee war einen Funk USB Stick zu benutzen, da die Übertragungsrate wesentlich höher liegt und die Anbindung an z.B. EOS Utilitiy oder Lightroom 3 Tethered Shooting problemlos funktioniert. Außerdem brauchten wir eine vernünftige 5V Spannungsversorgung und keine selbstgebauten Festspannungsregler Batterie Lösungen (wobei das auch funktioniert).

Der WUSB Stick von Hama war in den Foren ebenfalls benutzt worden, somit haben wir davon gleich mal 2 Sets bestellt. Zuerst haben wir dann die allgemeine Funktion des WUSB Sticks getestet, ob die Kamera erkannt wird und ob sämtliche Funktionen der Kamera über das EOS Utility steuerbar sind. Da es hier keine Beanstandungen gab, tat sich ein neues Problem auf. Der Client Stick läßt sich nur in dem mitgelieferten Sockel von Hama und dem 5 V Netzteil betreiben, da der Stick noch einen zusätzlichen Kontakt an der Außenseite hat. Wird dieser nicht belegt hat der Stick keine Funktion. Naja die Lösung die es in den Foren gab war ziemlich stumpf, einfach den Sockel so wie er ist an der Kamera befestigen und dazu einen Batteriepack. Wie schon am Anfang erwähnt, wollten wir eine saubere Lösung, deshalb wurde der Client-Stick zerlegt und festgestellt was dieser Zusatzkontakt macht. Der Zusatzkontakt liegt einfach nur auf Masse, mehr nicht. Wie man sehen kann haben wir einen Dip Schalter in den Client Stick eingebaut, damit man den Zusatzpin auf Masse legen kann, somit kann man den Stick nun ohne Sockel betreiben. Wer sich nun fragt warum einen Schalter? Um den Client und Host Stick zu pairen müssen beide Sticks  in einen PC gesteckt werden um sich zu „erkennen“ und da darf dann der Zusatzkontakt nicht belegt sein.

So weiter im Text, der Stick ist also nun auch ohne Sockel einsatzbereit, muß nur noch eine Spannungsversorgung von 5V her. Diese konnten wir nach einigen Recherchen bei Amazon finden, nämlich einen Just Mobile Gum Pro portablen USB-Ersatzakku. Das Teil ist normaler Weise zum Laden von Handys oder zum längeren Betreiben von Navis gedacht. Der Akku hat sagenhafte 4400 mAh und reicht also für unsere Zwecke mehr als aus. Wie gehabt 2 Stück bei Amazon bestellt und einen Tag gewartet. Nachdem die Lieferung nun angekommen war wurde der Gum Pro sofort zerlegt und die USB Buchsen analysiert. Die USB Buchse vom Gum Pro liefert ganz nach Standard USB Spezifikation die 5V auf den beiden äußeren Pins, die beiden inneren Pins sind die Datenleitungen. Allerdings sind die Datenleitungen mit irgendwelchen Spannungen belegt, die für unsere Zwecke unbrauchbar sind. Hier beginnt nun der schwierige Teil des Umbaus. Die Anschlüsse der Datenleitungen müssen von der Platine gelötet werden, denn diese müssen wir zur Kamera leiten. Neben der kleinen Ladebuchse des Gum Pro wurde ein kurzes USB Kabel mit abgewinkeltem Mini USB Stecker (ca. 20cm) durch eine Bohrung in das Gehäuse geführt. Dieses Kabel wird nun an den richtigen Pins, mit der Spannungsversorgung und den vorher entlöteten Datenpins verbunden. Danach ist der Umbau auch schon fertig.

Beim Einschalten des Gum Pro werden nun der Client Stick und die Kamera mit einer Spannung von 5 V versorgt. Wie man auf den Bildern sehen kann, wird der USB Stick in die große USB Buchse gesteckt (woanders paßt der ja auch nicht) und der abgewinkelte Mini USB Stecker in die Kamera. Wenn alles richtig angeschlossen ist, wird erst die WUSB Verbindung mit dem PC hergestellt in dem der Host Stick steckt und danach wird die Kamera erkannt. Als kleinen Tipp, wenn ihr das selbst versuchen wollt, dann benutzt nach dem Umbau nicht gleich die Kamera, sondern vielleicht einen billigen USB Kartenleser oder irgend ein anderes Gerät mit einem Mini USB Anschluß. Denn falls doch eine Verpolung der Spannungsversorgung vorliegt, könnte das böse Folgen haben.
Die Befestigung an der Kamera wird mit einer Blitzschiene, ebenfalls von Hama realisiert. Je nach Größe der Kamera wird sie im 90° Winkel gebogen und mit dem Gehäuse des Gum Pro verschraubt. Mit der Schraube, die bei der Blitzschiene mitgeliefert wird kann man dann den Winkel unten an der Kamera anschrauben.

Der WUSB hat eine Reichweite von etwa 10m (für’s Studio völlig ausreichend), bei freier Sicht und eine  Datenübertragungsrate von 480 MBit, die aber nicht voll erreicht werden kann. Es werden JPG und RAW Bilder automatisch nach dem Auslösen auf den PC übertragen, das dauert je nach Auflösung ca. 3 – 6 Sekunden. Sind die Bilder auf dem PC werden sie je nach Einstellung gleich am Monitor angezeigt. Der WFT von Canon benutzt ein 54 MBit Wlan und ist damit deutlich langsamer in der Übertragung von Bildern.

Zum Abschluß noch eine Teileliste: Gesamtpreis liegt bei etwa 120 €

  • Hama Wireless USB-Starter-Set “Basic”
  • Blitzschiene Hama
  • abgewinkeltes Mini USB Kabel
  • Just Mobile Gum Pro portabler USB-Ersatzakku

Hinweis: Ich übernehme keine Verantwortung für die Richtigkeit der hier gemachten Angaben, diese wurden nach bestem Wissen und Gewissen gemacht und können trotzdem Fehler beinhalten. Jeder bastelt auf sein eigenes Risiko.

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